Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

2016_Zither-Mag_1

Roland Mitterer, Direktor der Musikschule Klausen/Seis, Südtirol Frage 1: Die Musikschule Klausen hat ein sehr großes Einzugsgebiet. Unsere Musikschüler kommen nicht nur aus der Stadt Klausen, sondern vorwiegend aus den um- liegenden Gemeinden des Eisacktals. Die Zither ist ein Instrument, das an unserer Musikschule den Schritt in die heutige Zeit geschafft hat. Ich nehme sie als sehr wandel- bares Instrument wahr. Ich höre sie solistisch, oft im En- semble, sie spielt traditionelle Musik wie früher, und auch Popularmusik in der Sprache der Jugend. In Klausen ist Zither modern und cool – so wie es Dirndl und Lederhose auch wieder sind! Frage 2: Als Direktor der Musikschule ist mir die Zither schon oft über den Weg gelaufen. Letztes Jahr produzierte Zitherlehrerin Reinhilde Gamper in Zusammenarbeit mit weiteren Musikschulen die Weihnachts-CD „schneeweh“. Die instrumentalen Beiträge zeigen auf, wie vielseitig ein- setzbar dieses Instrument immer war und immer noch ist. Eine E-Zither wird im Tonträger miteingebaut; diese mo- derne Abwandlung der Zither trägt an unserer Schule im- mer wieder zu steigender Popularität des Instruments bei. Frage 3: Der einfachste Weg der Förderung wäre eine Stundenanpassung, der dem Bedarf des Faches „Zither“ an unserer Musikschule entspräche. Unsere Lehrerin ist überaus engagiert, organisiert unzählige Projekte, wirbt für ihr Instrument und präsentiert es in allen ihren künst- lerischen Auftritten als Zitherspielerin. Dies bewirkt eine starke Nachfrage auf einen Studienplatz in ihrer Zither- klasse, der nicht allen Anwärtern gewährt werden kann, da unsere Studienplätze limitiert sind. Die Stundenres- sourcen an den Südtiroler Musikschulen sind von der Landesverwaltung vorgegeben. Dies hat den Vorteil, dass die Studiengebühren im internationalen Vergleich extrem niedrig gehalten werden, die Studienplätze nicht je nach Bedarf erhöht werden können. In den letzten Jahren ha- ben wir einige Kinderzithern und eine E-Zither angekauft. Unsere Zitherspieler fuhren auch zu „Zither am Berg“ und nahmen am Festival „Zither 10“ in München teil. Beide Projekte wurden finanziell unterstützt. derne Abwandlung der Zither trägt an unserer Schule im- Herbert Lackner, Landesmusikschule Zirl/Nordtirol Frage 1: Allgemein, wie die meisten Menschen, zu bestimmten Gelegenheiten. Da schwingt, von außen gesehen, auch noch einiges an Traditionellem mit. Bemüht man sich aber um gezieltere Wahrnehmung, so öffnet sich eine klangliche Schatzkiste. Als Gastgeber einer landesweiten Fortbildung an der Landesmusikschule Zirl konnte ich vor ca. drei Jahren die heutigen Möglichkeiten der Bauarten, Verstärkungsmöglichkeiten und Spielvarianten erleben. Darin liegt Zukunft! Frage 2: Interessanterweise haben wir in der Landesmusikschule Zirl zwar wenige, dafür aber junge Schülerinnen im Ak- tivstand. Das ist erfreulich, weil dies zumindest einem Klischee – dem des älteren Schülers – entgegenwirkt. Es braucht weiterhin verschiedenste Initiativen, um das Instrument aus der „Kammer“ zu holen. In einem Schwerpunktkonzert der Zupfinstrumente an unserer Schule spielten zehn Zithern gleichzeitig auf der Bühne – das war ein Aha-Erlebnis! Frage 3: Dass junge Kinder bei uns in der LMS Zirl das Zitherspiel erlernen, hat auch einen Hintergrund. Als Einstieg für ganz junge SchülerIinnen bieten wir das Saitenspiel an. Da ist nach ca. zwei bis drei Jahren der Wechsel auf die Zither schon gut vorstellbar. Ein weiterer Gedanke wäre auch, das Komponieren neuer Zitherliteratur anzuregen. Die Zither in unterschiedlichen Klangmischungen zu erleben, fasziniert sicher nicht nur die Schüler/innen. Das Stundenkontingent für neue SchülerInnen ist (bei uns) vorhanden, Neuanmeldung hoch erwünscht. 8 | ANDERS DENKEN

Seitenübersicht